Freitag, 8. Juni 2012

Estádio Municipal de Braga

Ausflüge nach Portugal kann man allgemein mit gutem Essen, sehr gutem Super Bock Bier und Portwein, reichlich Kultur UND auch mit Fußball verbinden! Vereine wie Sporting Lissabon, Porto oder einige andere Truppen sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn es sich anbietet!

Auch der SC Braga ist einer der portugiesischen Top Clubs und alleine das Stadion ist eine Reise wert! Während wir letztes Jahr die Stimmung beim Nordderby zwischen dem SC Braga und Guimaraes miterleben durften, nutzten wir dieses Mal die Zeit um uns das Stadion etwas genauer und mit fachkundiger Führung anzuschauen. Die Führung gabs zum Schnäppchenpreis für nen 5er (Bei Porto und Sporting kostet das beispielsweise 30 Ocken pro Person). Eine nette junge Dame führte uns dann auch durchs ganze Stadion und erzählte einige interessante Details zum Estadio Mundicipal de Braga. Das heißt übrigens "Städtisches Stadion von Braga" heißt und somit kein Vereinsbesitz ist. Aktuell ist das Stadion an das AXA Versicherungsunternehmen verpachtet und deshalb nennt der Konsumorientierte Fußballzuschauer die Hütte auch Estadio AXA nennt! Machen wir natürlich nicht ... Logisch!

Das Estadio Mundicipal de Braga war nicht von Anfang an die Heimspielstätte des SC Braga! Zuerst wurde in einem Stadion im Zentrum der Stadt gespielt. Man fasste dann aber den Bau des neuen Stadions zur Jahrtausendwende ins Auge gefasst! Grund war vor allem, dass man näher in die Wohngebiete der Fanbasis ziehen wollte. Am 30. Dezember 2003 war es fertiggestellt und wurde dann eröffnet!

Der Architekt Eduardo Souto de Moura zauberte ein wirklich einzigartiges und außergewöhnliches Stadion ins Gelände! Die beiden Torseiten sind nämlich nicht mit Tribünen verbaut, sondern eine Seite ist von einem Felsmassiv begrenzt und das andere wird von einem Hügel begrenzt! Nur die Längsseiten zum Spielfeld sind also mit Tribünen bebaut worden. Die Begründung des Architekten für diesen Bauplan liegen aber nicht -wie man sich das vielleicht so denkt- in der Ästhetik , sondern er begründet dies mit "Demokratie!" So hat nämlich JEDER Fan im Stadion sozusagen die gleiche Sichtweise aufs Spiel! Seltsame Begründung, aber im Grunde ja scheißegal. Die Bude steht so wie sie steht und das ist gut so!

Interessant allgemein die Bauweise. Während über 80 Stahlseile die Konstruktion zusammen halten, wurde eine Seite direkt in den Fels gebaut und somit sind die Katakomben schon alleine einen Blick wert! Insgesamt bietet das Stadion Platz für etwas über 30 000 Zuschauer und ist auch immer recht gut ausgelastet!



Beim Blick auf den Rasen gab es übrigens folgende Reaktion: "DER RASEN SIEHT ABER GANZ SCHÖN WILD AUS! SIEHT JA FAST AUS WIE DER ACKER IN LOHMA!" ... Hat aber -wie uns die nette Führerin erzählte den Grund, dass der Rasen in der Mitte angehoben wird, damit bei Regen das Wasser abfließen kann. Zum Spiel wird dies dann natürlich abgesenkt, damit das Fußballspiel nicht zur Bergsteigerei wird ...

Zur Führung gehört natürlich auch ein Blick in die heiligen Hallen des Clubs! Pokale und diverse Raritäten sind dort konserviert! Unter anderem das erste Trikot der Mannschaft aus dem Jahre 1921. 1947 stieg der Verein in die 1. Liga auf. Zuerst wurde in Grün-Weiss gespielt. Da sich der Anhang aber als "The Arsenalists" bezeichnet, änderte man die Vereinsfarben -und somit natürlich auch die Trikotfarben- nach dem englischen Vorbild in Rot-Weiss.



Alles in allem also ein wirklich interessantes Stadion, was man sich eben auch abseits eines Spieltages anschauen kann!

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