Dienstag, 26. April 2011

Dumm gelaufen: Business-Plan von Racing Santander scheitert kläglich :D

Man kennt es ja inzwischen: Scheich / Multimilliardär / Möchtegern kauft sich aus Spaß 'nen etablierten Fußball-Club, am besten mit viiiiiel Tradition. Das sieht schick aus und man ist auf einmal ein ganz großer Hecht im Big Fußball Business. Für den aufgekauften Verein zahlt sich das entsprechend aus, Schuldentilgung, neue Spieler und bisweilen auch gleich 'ne neue Kommerz-Arena.

Auf diese Karte hatte auch der Vorstand des spanischen Erstligisten Racing Santander gesetzt. Schritt für Schritt hatte der Vorstand den Club kommerzilisiert und den Fans / Mitgliedern das Mitspracherecht entzogen. Dann schlug die große Stunde: Man hatte in dem indischen Multimillionär Ansan Ali Sayed DEN Investor gefunden. Dicke Siegeszigarren in Präsidium und Vorstand, Champagnerlaune. Alles richtig gemacht. Und die Fans? Die, die immer da waren und die Seele des Vereins darstellten? Nun ja, große Schritte erfordern eben große Opfer. So sorry.

Und dann... kam das böse Erwachen: Der indische Geschäftsmann ist - völlig überraschend - ein Geschäftsmann! Basses Staunen in Santanders Chefetage. Der gute Mann hat bis heute keinen einzigen Cent in den Club investiert. Schulden, Stadionfrage etc. alles ungeklärt. Warum? Wie heute "EL Marca" berichtete, will er den Club einfach nur gewinnbringend weiterverhökern. Mit größtmöglicher Marge versteht sich. Also nix Investition, nix Vereinsrettung etc. Der "große Investor" und vermeintliche großgehopferte Fußballnarr ist nichts anderes als eine klassische Finanz-"Heuschrecke".

Wie konnte man das bloss in der Chefetage des Clubs übersehen? :-O :-)

Dumm nur, dass die Clubführung mit der Übertragung der Eigentumsrechte an den "Investor" sämtliche Mitspracherechte abgegeben hat. Und somit wird ein weiterer Traditionsclub ausradiert bzw. zu einer seelenlosen Finanzfassade.

Ich würde mir wünschen, dass sich so manche Fussballfunktionäre in Vereinen und Dachverbänden dieses Negativbeispiel mal zu Herzen nehmen würden. Sehr beachtlich finde ich in diesem Zusammenhang, dass 1860 trotz drohender Insolvenz überlegt, ob sie das Einstiegsnagebot eines arabischen Investors annehmen sollen. Man befürchtet "zu viel Einfluss" des neuen Teilhabers. Wohl gesprochen, Ihr Löwen.

Und Racing? Naja, wer weiß, vielleicht erbarmen sich ja die Stadtwerke von Santander und kaufen den Club für 'n Appel und 'n Ei. Neuer Trikotsponsor wird dann die Müllabfuhr. Lokalpatrioten ahoi!

Autor: VeteranKa

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