Samstag, 23. Oktober 2010

Diskussionsbeitrag: Von wegen "Regionalligareform" ...

So, nun ist es also amtlich:

1. Ab der Saison 2012/13 wird die Regionalliga von derzeit 3 auf insgesamt 5 Staffeln erweitert.


2. In jeder Staffel dürfen maximal sieben Zweite Mannschaften von Clubs aus höheren Spielklassen antreten.


Das bedeutet: die Leichenfledderei der DFL an den kleinen Traditionsclubs geht weiter.


Derzeit gibt es drei Staffeln in der 4. Liga, in jeder spielen 7-8 Zweite Mannschaften. Damit kommt es jeden Spieltag in jeder Staffel zu mehreren "brisanten" Kicks wie SC Freiburg II vs. Eintracht Frankfurt II vor ein paar hundert Zuschauern, wenn's hochkommt. Dagegen hatten sich die Traditionsclubs aus allen Staffeln bei der DFL massiv beklagt: KSV Hessen Kassel vs. VfB Stuttgart II zum Beispiel ist eben kein Zuschauermagnet, und die kleinen Clubs sind (im Gegensatz zu den Zweiten Mannschaften) auf jeden Cent angewiesen. Außerdem wurde eine Wettbewerbsverzerrung bemängelt: Zweite Mannschaften können jederzeit durch Akteure aus dem Profikader verstärkt werden (so hat sich z.B. der KSC II letztes Jahr von Platz 17 auf Platz 5 verbessert), während die Traditionsvereine mit dem Kader auskommen müssen, den sie haben, bis die Transferperiode wieder öffnet.

Nun haben gestern also die hohen Herren der DFL sich des Problems angenommen. Angekündigt war eine "Neustrukturierung" der Regionalliga. Ein Antrag, der zur Abstimmung vorlag, sah eine deutliche Reduzierung der Anzahl an Zweiten Mannschaften zugunsten der Anzahl an Traditionsclubs vor.


Und was ist dabei herausgekommen? Es wurde einfach die Anzahl der Staffeln vergrößert, also gibt es zukünftig mehr Plätze für Traditionsclubs, aber auch mehr für Zweite Mannschaften. Einziges Zugeständnis an die Traditionsvereine war die Obergrenze von max. 7 Zweiten Mannschaften pro Staffel, womit man praktisch die aktuelle Zahl übernommen hat. Damit gucken die Traditionsvereine weiter in die Röhre, und die Liga bleibt für Zuschauer (größtenteils) weiterhin unattraktiv.


Und wahrscheinlich bleibt die Praxis, Risikospiele dadurch zu entschärfen, indem man Vereine einfach in andere Staffeln "zwangsverlegt", ebenfalls erhalten. Ich will nicht wissen, wie sich die Mannheimer gefühlt haben müssen, als ihr SV Waldhof von heute auf morgen von der Süd- in die Weststaffel verlegt wurde: Statt gegen Kassel, Darmstadt, Karlsruhe, Kaiserslautern und 1860 durfte man auf einmal gegen die Sportfreunde Lotte und den SC Wiedenbrück antreten.

 

Bravo, DFL, ganz großes Kino...!

Veteran Karlsruhe


Interessantes Thema? Bock zum mitdiskutieren? Dann meld Dich in unserem Forum an! HIER! Klicken!

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen