- eine "Marketing-Plattform im Fußball-Bereich für die Wirtschaftsregion Rhein-Neckar" haben will (O-Ton Hopp im Aktuellen Sportstudio nach dem Aufstieg der TSG in Liga 1)
- dabei bei den Traditionsclubs in der Region (KSC, SVW...) abblitzt, u.a. wegen völlig abwegiger Fusionskonzepte (z.B. SVW und VfR Mannheim)
- das Ding selber in die Hand nimmt und über 5 jahre hinweg 240 Mio. Euro oder was weiß ich wieviel in einen nichtssagenden Dorfclub investiert, u.a. in eine sterile Plastiksitzschalenarena und in ein Jagdschlösschen als Trainingszentrum,
- offiziell den deutschen Sportnachwuchs fördern will und dafür (a) überwiegend ausländische "Talente" (=südamerikanische Jungsöldner) verpflichtet und (b) parallel die Nachwuchsabteilung klammer Nachbarclubs leerkauft (ich sag' nur Thomalla aus dem KSC-Talentteam für 400.000 Euro...)
- für viel Geld eine "Kreativagentur" einkauft, die der "Marke" TSG krampfhaft Tradition verschaffen soll, was in dem grandiosen Gedanken mündet, den Verein "1899"Hoffenheim zu nennen...
- bei 9 oder 10 von 17 Heimspielen einen "Top-Zuschlag" erhebt (wieso war da eigentlich nicht der KSC dabei )... und dann bei einigen Heimspielen bis zu 10.000 Tickets verschenkt, damit überhaupt ein paar Leute kommen... (das Geschenk wurde natürlich PR-wirksam mit dem Mantel christlicher Nächstenliebe umhüllt... soziales Engagement etc.)
- gleichzeitig bei "Sport im Dritten" unter Hinweis auf die "hohe Zuschauerakzeptanz in der Region" was von "über 80 Fanclubs" faselt, die bei spontaner Recherche auf der TSG-Website kaum über 10 Mitglieder haben und deren Fahnen(!) zum Teil das Logo eines Sponsors(!) tragen (das muss man sich echt mal auf der Zunge zergehen lassen)
- und sich dann wundert, dass man über 50 Mio. Miese macht, zumal der Verein "nach fünf Jahren noch nicht in der Lage ist, sich selbst zu tragen" (Zitat Hopp), weshalb er - Hopp - sich nächstes Jahr auch zurückziehen werde.
Uuups... ist da etwa der Business Plan nicht aufgegangen? Das Konzept, einen Erstliga-Club am Reißbrett zu entwerfen, inklusive "Tradition", "Nachwuchsförderung" und "Fankultur", ist etwa nicht eingeschlagen?
Sehr merkwürdig... Wo doch so viele Analysten, Experten und Macher am Werk waren. Ts, ts, ts...
Vielleicht sollte sich Herr Hopp mal ein Beispiel am Lokalrivalen SV Waldhof nehmen, den er ja immerhin finanziell mit einem großen Darlehen unterstützt. Allen Umständen zum Trotz hält sich der Club nach ich-weiß-nicht-wie-vielen-Jahren in Liga 4 und 5 (!) äußerst wacker. Und es gibt ein überaus treues Stammpublikum. Kategorien A, B und C. Ohne sponsorengeförderte Zaunfahnen. Mit echten Fans. Und real existierenden Fanclubs. Und zum entscheidenden Aufstiegsspiel (wohlgemerkt: in Liga 5!) kamen über 18.000 Zuschauer, und das - schau an, schau an - ganz ohne Freikarten.
Den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen dem Modell Hoffenheim und dem SV Waldhof (und anderen Traditionsclubs) findet man auf der Website des SVW ganz unten. "Working Class Football since 1907". Und das, Herr Hopp, kann man nicht kaufen, nicht leasen, und auch nicht verstehen. Man muss es leben. Das hat man im Blut. Und nicht auf dem Konto. Und man lernt es auch nicht in irgendeinem Business Training.
Autor: VeteranKA
Donnerstag, 16. Juni 2011
Eine kleine Bestandsaufnahme: SCHON SCHEISSE, HERR HOPP, wenn man...
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