Frontcover der Festschrift |
Hier vorliegend, geht es um die Festschrift zum 50 jährigen bestehen des Fußballs in Meuselwitz. Sie fällt zweifelsfrei in diese Kategorie...
Aus dem Jahre 1960 stammend, tragen die beiden Festreden, welche im Heft abgedruckt sind, freilich eine deutliche Handschrift der damaligen Umstände. Der "Arbeiter & Bauernstaat" ist der Retter des Fußballs und des Sports und man dankt der "ruhmreichen sowjetischen Armee" für die Befreiung. Nix ungewöhnliches also und die üblichen Schlagwörter, die damals -wie heute eben auch, nur unter anderen Vorzeichen- verwendet wurden.
Deshalb verwundert es auch nicht, dass im Heft die Ehrentafel mit Max Jähnert und Rudolf Schwarz zwei Antifaschisten aufzeigt, welche im NS System verfolgt und inhaftiert worden waren. Durchaus verdienstvolle Fußballer aus Meuselwitz, derer man sich erinnern sollte.
Der Abriss der Entwicklung des Meuselwitzer Fußballs vom "wilden Fußball" über den FC "Sportlust" Meuselwitz und die Entwicklung als Arbeiter-Turn- & Sportbundes, unter welchen man gegen Mannschaften aus Berlin, München, Dresden, Nürnberg, Bielefeld und so weiter, ja sogar Vorwärts Krakau, den ASC Wien oder die Grashopers Basel spielte, zeigt deutlich, dass durchaus Potential da war in der Provinz. Nach dem Krieg und unter sowjetischer Besatzung musste man seine Brötchen freilich kleiner backen und es standen Spiele gegen Wintersdorf, Rositz und so weiter auf dem Spielplan. Trotzdem spielte man beispielsweise dann bis ins Jahr 1956 in der Leipziger Bezirksliga, allerdings ohne Meisterschaften zu gewinnen.
Alles in allem ein durchaus interessanter Rückblick in die Fußballgeschichte unseres Nachbarn aus Meuselwitz, aus welchen dann später der FSV Meuselwitz hervorging. Bis auf die Einführungsreden ist der geschichtliche Abriss auch recht objektiv und nüchtern gehalten. Man bleibt also von dauerhaften politischen Seitenhieben und "Aufhübschungen" verschont!
Die Geschichte der Spielplätze, auf welchen die Meuselwitzer Kicker bis 1960 spielten und die Entwicklung hin zum -heute leider zerstörten und brach
liegenden- Helmut Just Stadion , welches übrigens bei seiner Eröffnung an Pfingsten im Jahre 1953 satte 5500 Zuschauer zählen konnte, runden das 20 seitige Heft ab und machen es -wie bereits erwähnt- zu einem kleinen zeitgeschichtlichen Dokument der regionalen Fußballgeschichte!
Wir werden es in den nächsten Tag als PDF hochladen, damit es sich der interessante Leser und Sammler zumindest digital sichern kann...
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