Samstag, 15. Mai 2010

Chemie kommt nicht zur Ruhe - Chemiker vs Ballsportler

Nachdem die Mitgliederversammlung der Chemiker mit knapp über 2/3 der Stimmen für "ergebnisoffene Gespräche" mit den Ballsportlern & Diablos gestimmt haben, hat sich am vergangenen Mittwoch beim Spiel gegen Zwickau der Unmut einiger Chemiker gegenüber diesen Rückkehrversuchen (die mit diversen Forderungen verbunden waren/sind) bahn gebrochen und es gab einige kleine Auseinandersetzungen mit anwesenden Ballsportlern/Diablos. Abgerundet wurde der "Skandal" mit ein paar Liedern, die heute bei manchen Zeitgenossen wie das berüchtigte "rote Tuch" beim Stierkampf gelten dürften...

Der Vorstand veröffentlichte dazu folgende Erklärung:

"Der FC Sachsen verurteilt entschieden und mit Nachdruck die Übergriffe, die es beim Spiel gegen Zwickau seitens einiger "Fans" gegenüber anwesenden Mitgliedern der BSG Chemie gab. Damit wird der vom Verein angestrebte Vereinigungsprozess wissentlich und absichtlich torpediert und boykottiert. Auch die Verantwortlichen, die antirassistische und verbotene Lieder während des Spiels sangen, haben dem Verein zum wiederholten Male geschadet und werden zur Verantwortung gezogen werden." (Quelle: Chemie Leipzig)

Der kleine Freudsche Versprecher im Bezug auf das "antirassistische und verbotene Liedgut" (gemeint sein dürfte natürlich eher rassistisch) lässt darauf schliessen, dass auch im Vorstand durchaus bekannt ist, was sich mit den Rückkehrversuchen der Diablos im Leutzscher Holz wieder Bahn brechen könnte....

Müssig die permanenten Diskussionen über alltbekannte Lieder wie das "U Bahn-Lied" oder dergleichen. Im Chemie Forum wird wieder wild diskutiert über Sachen, die an sich gar keiner wirklichen Diskussion wert sind. Lieder -selbst und gerade wenn sie schwer schokierend wirken- gehören zum Fußball und zur Fankultur seit jeher dazu. Dieser Zwang zur politischen Korrektness in den letzten Jahren sind einfach nur nervig und können wohl kaum durch diese Diskussionen beendet werden. Immerhin wird das beliebte "Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher" auch weiterhin toleriert -wie gnädig!- ...aber hier wird auch ein anderer Hintergrund gesehen.

Man mag über das berüchtigte "U-Bahn-Lied" und ähnliche Sachen denken was man will, den Sängern eine politische Intention zu unterstellen dürfte aber wie so oft viel zu kurz greifen bzw gar eine klare Fehleinschätzung sein. Vor einigen Jahren sang die ganze Kurve mit bei gewissen Spielen ... sind die Leute deshalb alle gleich Politaktive? Wohl kaum...

Bleibt abzuwarten, wie nun vom Verein reagiert wird. Wir hoffen für die Sportfreunde in Leipzig, dass man in Leutzsch noch nicht der üblichen Vorgehensweise reagiert und Leute aus dem Stadion verbannt. Dies kann und darf KEINE Lösung sein. Stattdessen, sollte man sich überlegen, ob man wirklich weiterhin eine Wiedervereinigung anstreben sollte zum jetzigen Zeitpunkt, wo es doch offensichtlich ohnehin nicht funktionieren dürfte!

Es dürften also bis zum Saisonende noch einige turbulente Tage auf die chemische Szene zukommen. Schauen wir mal wie sich das Ganze weiter entwickelt...

Thomas

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